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    Innovationspolitik

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    Der Fokus staatlicher Forschungs- und Innovationspolitik richtet sich traditionell auf Spitzentechnologien. Die Prämisse dieser Politik ist, dass sich im Zeitalter der Globalisierung und der sich verschärfenden Innovationskonkurrenz das hiesige Wohlstands-niveau allein über die forcierte Entwicklung von Technologien höchster und besonderer Qualität auf Dauer halten lässt. Dieser innovationspolitische Ansatz wird im vorliegenden Papier einem kritischen Resümee unterzogen. Es wird gezeigt, dass erstens der innovationspolitische Fokus auf Spitzentechnologie mit den gegebenen Wirtschafts- und Industriestrukturen in Deutschland kaum kompatibel ist, dass zweitens die häufig unterstellten eindeutigen Zusammenhänge zwischen einer forcierten Entwicklung von Spitzentechnologien und ökonomischen Wachstum nur schwer erkennbar sind und, dass drittens dieser innovationspolitische Ansatz hinter wesentliche Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung zurückfällt. Basis der Argumentation sind Ergebnisse und Überlegungen aus einem abgeschlossenen internationalen Forschungsprojekt über Innovationsverläufe im nicht-forschungsintensiven Industriesektor sowie konzeptionelle Überlegungen aus dem Kontext der evolutions- und institutionentheoretischen Innovationsforschung.Research and innovation policy focuses traditionally on high-technologies. The premise of this policy is that an intensified development of high-technologies is the indispensable prerequisite to secure the already reached level of economic wealth due to the intensified globalised competition. This concept of innovation policy will be critically reviewed in this paper. It will be shown that firstly the high-tech focus is not compatible with the traditional structures of the German economic and industrial structures, secondly, that the widely assumed strong connection between the development of high-technologies and economic growth is not at all clear and, thirdly that this policy focus neglects convincing findings of socio-scientific innovation research. Basis of the paper are findings stemming from an international research project on innovations in non-research intensive industries and conceptual findings and considerations from evolutionary and institutional approaches of innovation research

    Knowledge in societal development: the case of low-tech industries

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    Die Argumentation des Papiers bezieht sich auf die sozialwissenschaftliche Debatte über den gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel, der vielfach als die Entwicklung zu einer Wissensgesellschaft bezeichnet wird. In dieser Debatte werden Wachstumschancen und die Entstehung neuer Arbeitsplätze wie generell für Unternehmen Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt nur im High-tech Sektor gesehen, der auch als wissensintensiver Wirtschaftszweig betrachtet wird. Wirtschaftszweige jedoch, die alte, konventionelle und standardisierte Produkte herstellen, haben in dieser Perspektive in den entwickelten Ländern nur wenig Entwicklungschancen. Solchen auch als „Low-tech“ zu bezeichnenden Sektoren und Unternehmen werden in den entwickelten Ländern nurmehr sehr ungünstige Standortbedingungen eingeräumt. Jedoch ist unübersehbar, dass es eine ganze Reihe solcher Unternehmen gibt, die sehr erfolgreich in entwickelten Ländern produzieren. Zudem existieren überzeugende Beispiele für prosperierende Regionen, deren industrielle Basis alte und traditionelle Technologien umfasst. An diese Befunde knüpft die Argumentation des vorliegenden Papiers an: Erstens wird die vorherrschende Meinung, wonach Wissen eindeutig messbar sei, kritisch diskutiert. Zweitens wird der vorherrschende Wissensbegriff diskutiert und es werden die Merkmale jener Wissensform herausgearbeitet, die als typisch für den Low-tech Sektor angesehen werden können. Dieses spezifische Wissen wird als „praktisches“ Wissen begriffen. Anschließend werden Reorganisationsmaßnahmen von Lowtech Unternehmen skizziert, die auf die Mobilisierung dieses praktischen Wissens zielen. Abschließend werden einige Thesen zur Zukunft des Low-tech Sektors im Kontext des gegenwärtigen sozialen und ökonomischen Wandels formuliert. [Autorenreferat

    Technological innovation and finance

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    "Gegenstand des Papiers ist der Zusammenhang zwischen dem Verlauf technologischer Innovationen und den Bedingungen ihrer Finanzierung. Ausgangspunkt der Argumentation ist, dass die Bedingungen des Finanzmarktes als eine der zentralen Voraussetzungen für Innovationen anzusehen ist, da auf dieser Ebene über die Modi der Finanzierung von Investitionen und von Unternehmen entschieden wird. Im Feld der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung wurde bislang dieses Thema jedoch sehr stiefmütterlich behandelt. Der Zusammenhang zwischen den Modi der Unternehmensfinanzierung und Unternehmenskontrolle einerseits und Innovationsstrategien von Unternehmen andererseits wurde bis-lang kaum untersucht. Das vorliegende Papier greift diesen Zusammenhang auf. Analysiert wird der Entwicklungsprozess des deutschen Innovationssystems im Kontext des Prozesses der Globalisierung des Finanzmarktes. Darüber hinaus zielt die Argumentation auf einige weitergehende konzeptionelle Überlegungen zu den Interdependenzen zwischen Finanzmarkt und Innovation. Die Argumentation basiert auf einer intensiven Literaturrecherche in den Feldern der ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung und einer Analyse der öffentlichen Debatte über die ökonomischen und technologischen Entwicklungsperspektiven." (Autorenreferat)"This paper addresses the relationship between technological innovation and finance. The financial market must be regarded as one of the fundamental prerequisite of innovation, inasmuch as it is here that decisions are made on capital allocation to enterprises. However, less has been written on the interdependencies between the patterns of corporate finance and governance on the one hand and company innovation strategies on the other hand. The paper takes up these open questions. It analyses the transformation process of the German innovation system due to the dynamics of the financial market in the last decades. In conclusion, some general insight into the relationship between finance and innovation beyond the German context will be provided. The paper is based on an extensive literature re-search in the fields of economic sociology and innovation studies and the analysis of the public debate on the prospects of the current economic development." (author's abstract

    Digitalisierung von Arbeit: Folgen, Grenzen und Perspektiven

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    Gegenstand des vorliegenden Beitrages ist die Frage nach dem Wandel von Arbeit im Kontext der absehbar schnellen Verbreitung digitaler Technologien. Dabei steht vor allem die industrielle Entwicklung im Fokus, die in Deutschland unter dem Label Industrie 4.0 diskutiert wird. In dieser Diskussion wird davon ausgegangen, dass gegenwärtig ein ausgesprochener technologischer Entwicklungsschub mit geradezu disruptiven sozialen und ökonomischen Folgen stattfinde. Dieses Thema wird in mehreren Argumentationsschritten behandelt: Erstens wird die aktuelle, sehr technologiezentrierte Debatte zusammengefasst, zweitens wird die laufende Diskussion über die Digitalisierung von Arbeit resümiert, drittens wird nach der anzunehmenden Reichweite, den Widersprüchen sowie Grenzen der Digitalisierung von Arbeit gefragt und viertens werden die Perspektiven der weiteren Entwicklung thematisiert. Es wird gezeigt, dass mit einem uneindeutigen Wandel von Arbeit zu rechnen ist und die digitalen Technologien die Heterogenität der Arbeitslandschaft vertiefen werden. Die Argumentation basiert im Wesentlichen auf einer Literaturauswertung, die durch einige eigene empirische Evidenzen ergänzt wird. Methodisch hat der Beitrag daher explorativen Charakter, er zielt auf eine systematische Analyse des Gegenstandsbereichs und die Generierung von Hypothesen für die weitere Forschung

    Das Konzept des Soziotechnischen Systems - revisited

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    Gegenstand des Beitrags ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Soziotechnischen Systems (STS), das im gegenwärtigen Digitalisierungsdiskurs als Analyse- und Gestaltungskonzept eine relativ prominente Rolle spielt. Gezeigt wird, dass dieses den digitalen Wandel von Technik und Arbeit nicht hinreichend erfasst, insbesondere aber den Einfluss ökonomischer Strukturbedingungen nicht systematisch erfasst. Auf der Basis eines industriesoziologischen Theorieansatzes aus den 1980er Jahren wird daher eine Erweiterung des STS-Konzepts vorgeschlagen: Erstens wird die Multifunktionalität digitaler Technologien besonders ihre Funktion als Organisationstechnologie herausgearbeitet. Zweitens bezeichnet Organisationstechnologie einen Abstimmungsmechanismus, der die Mikroebene von Arbeitsprozessen mit ökonomischen Strukturbedingungen verknüpft. Drittens erweist sich dabei das wenig eindeutige und betrieblich und sektoral unterschiedliche Spannungsverhältnis von Markt- und Produktionsökonomie als zentraler Bestimmungsfaktor für die organisationstechnologische Regulation von Produktionsprozessen. Insgesamt ist daher die Beziehung zwischen Organisationstechnologie und Arbeit als unbestimmt anzusehen, wobei zugleich aber auch generelle Folgewirkungen digitaler Technologien für Arbeit in Rechnung zu stellen sind.The subject of the article is a critical examination of the concept of the Sociotechnical System (STS), which plays a seminal role in the current discourse on digitalization as an analysis and design concept. It is shown that this concept does not adequately capture the new conditions of the digital transformation of technology and work. Especially it does not take into account the influence of economic structural conditions systematically. An extension of the STS concept is therefore proposed on the basis of an industrial sociological theory approach from the 1980s. Firstly, the multifunctional nature of digital technologies is being worked out in particular as an organization technology. Secondly, organizational technology refers to a mechanism that links the micro-level of work processes to economic structural conditions. Thirdly, the contradictory company specific and sectorally diverging tension between market and production economics proves to be a central determining factor for the regulation of production processes by digital organization technology. Therefore, the relationship between organizational technology and work must be regarded as indefinite, although at the same time general consequences of digital technologies for work must also be taken into account

    Industriesoziologie in den 90ern

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    "Die außergewöhnliche Phase der Nachkriegsprosperität mit dem vorherrschenden 'fordistischen' Produktionsmodell und stabilen politisch-institutionellen Regulationsformen ist längst Vergangenheit. Abgelöst wurde diese Phase von einer bis heute währenden Epoche sozioökonomischer Instabilitäten und Irritationen. Insbesondere die 90er Jahre sind von raschem ökonomischen Umbruch und einer unsicheren institutionellen Neuordnung geprägt. Die Deregulierung von Märkten und die Intensivierung weltweiter Konkurrenz, eine fortschreitende Internationalisierung insbesondere der Finanz- und Kapitalmärkte, die Restrukturierung und Konzentration von Unternehmen sowie die Etablierung transnationaler Produktions- und Wertschöpfungsketten, generell eine massive Beschleunigung und Flexibilisierung wirtschaftlicher Prozesse sind nur einige der Entwicklungstendenzen. Entstanden ist eine Situation, in der sich neuartige mit im Grunde altbekannten Krisensymptomen in verwirrender Weise verschränken. Resümiert man, was die industriesoziologische Forschung der letzten Jahre zur Krisendiagnose beizutragen hat, so stößt man auf eine Fülle empirischer, seltener auf theoretische Studien. Dabei findet sich zwar oft die Formel vom 'post-fordistischen' Produktionsmodell, doch können dessen Konturen offenbar bislang nicht sehr präzise bestimmt werden. Die Befunde verweisen allerdings auf deutlich gewandelte Prinzipien betrieblicher Rationalisierung. Verbunden damit ist die, im einzelnen durchaus widerspruchsvolle, Tendenz zu einer erweiterten Ökonomisierung der Arbeit, das heißt ihrer immer direkteren Anpassung an die wechselnden Anforderungen nicht nur der Produktion, sondern auch der Märkte." (Autorenreferat

    Weltmarkt und Wandel der Unternehmensstrategien - Probleme und Grenzen der Globalisierung

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    "Der viel diskutierte Begriff der 'Globalisierung' bezieht sich primär auf die etwa in den letzten zwei Jahrzehnten tiefgreifend sich verändernden Strukturen des Weltmarktes. Gemeint sind hiermit in der Regel eine verschärfte weltweite Konkurrenz, die wachsende ökonomische Integration und bislang nur schwer faßbare, insgesamt jedoch als bedrohlich angesehene Konsequenzen für nationalspezifische Industriestrukturen und politische Handlungsspielräume. Diese häufig relativ eindeutige Einschätzung der Globalisierung übersieht jedoch hier immanente Widersprüchlichkeiten und Unbestimmtheiten der Entwicklung. Dies zeigt sich besonders am Wandel von Unternehmensstrategien im Zuge ihrer fortschreitenden Globalisierung. Erkennbar wird eine 'transnationalen' Strategie, deren zentrale Merkmale landerübergreifende Netzwerkstrukturen mit nurmehr schwer faßbaren Unternehmensgrenzen sind. Freilich bezeichnet diese Strategie nur eine sehr grobe Entwicklungsrichtung. Es zeigen sich nicht nur unternehmensinterne Koordinations- und Steuerungsprobleme, sondern im einzelnen auch sehr unterschiedliche Zielsetzungen und Realisierungsformen transnationaler Unternehmensstrategien. Ähnlich kann kaum von einer bruchlosen Subsumtion der inländischen Industrie unter die Logik einer globalisierten Ökonomie gesprochen werden. Vielmehr ist von komplexen Wechselwirkungen zwischen verlagerten ausländischen und im Inland verbliebenen Unternehmenseinheiten auszugehen. Zu sehen sind hier beispielsweise die stabilisierenden Effekte einer fortschreitenden Internationalisierung für die inländische Industrie, die in Folge einer verbesserten Kostensituation oder eines durch Verlagerung einzelner Produktionseinheiten ermöglichten neuen Marktzugangs auftreten. In dem geplanten Beitrag soll daher erstens der Wandel der Unternehmensstrategien im Zuge ihrer globalen Ausrichtung analysiert werden. Zweitens soll versucht werden, die widersprüchlichen Konsequenzen für die Industriestruktur in Deutschland genauer herauszuarbeiten ." (Autorenreferat
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